Raus aus dem Depriloch
Ich fühle mich wie in einer Abwärtsspirale, ein negativer Gedanke nach dem anderen und es hört einfach nicht auf. Nicht das ich mich nur über die Menschen aufrege, die eigentlich gar nichts dafür können, wie es mir gerade geht, rege ich mich auch über mich selbst auf. Ich rede schlecht über mich, werte mich selbst ab, daweil weiß ich ganz genau das gerade nur die Depression aus mir heraus spricht. Jedoch möchte ich dies gerade einfach nicht wahrhaben. Menschen, die mich lieben, verletze ich grundlos, deshalb entferne ich mich von alles und jeden. Ich isoliere mich vollkommen, gleichzeitig tue ich den Menschen genau mit dieser Ignoranz weh, doch sie wissen nicht wie sehr ich sie verletzen würde, wenn ich sie in dieser Situation an mich ranlasse. Bin ich so ein schlechter Mensch ? Bin ich so gefühllos? Bin ich so egoistisch?
Eigentlich will ich in diesen Situationen doch nur meine Ruhe haben von alles und jeden, jede kleinste Bewegung oder Gespräch oder Austausch ist anstrengend für mich. Mein Kopf hat nur negative Gedanken, plötzlich sind Ideen, die ich davor ach so toll fand, scheiße und nichts mehr wert, jeder positive Impuls wird in meinem Gehirn zum negativen umgepolt. Gleichzeitig kommen noch die Schuldgefühle hoch, weil man seine liebsten ausgrenzt, die eigentlich nur das Beste für einen wollen. Bis hin zu den schlimmsten Gedanken, wo man darüber nachdenkt sich selbst etwas anzutun.
Ich kenne dies nur zu gut, weil ich es selbst durchlebe. Das was mir jedoch den halt gibt, ist die Strategie die ich mit den Jahren aufgebaut habe, erstens das dies alles nur eine Phase ist, die vorbei geht in diesem Moment kommt sie einen zwar wie eine Ewigkeit vor, jedoch ist es nur eine Phase, die mal länger und mal weniger lang andauert.
Das was mir aufgefallen ist, ich hatte nämlich schon Depressionen seit mein Teenager alter nur damals wusste ich nicht genau was das ist, wenn ich ewig geschlafen habe und dazu noch lustlos war, obwohl ich normalerweise eine sehr disziplinierte und sportliche Person bin, die immer gute Laune macht. Jedoch sobald dieses Depriloch bei mir angefangen hat, war ich überhaupt nichts mehr von diesen Dingen. Ich hatte keine Energie, konnte nicht mal in die Schule gehen und habe alles nur negativ gesehen. Noch heute geht es mir genauso.
Jedoch habe ich sehr viel reflektiert, warum ich immer wieder in dieses Depriloch falle, obwohl ich mir jedes mal danach schwöre nie wieder so tief zu sinken. Also bin ich zu dem Punkt gekommen, vielleicht sollte ich mal reflektieren, weshalb es bei mir jedes mal soweit kommt. Denn ich nehme mir persönlich zu viel vor sei es Projekte, Freunde treffen, neue Dinge lernen, dies alles kostet sehr viel Energie, besonders Menschen kosten viel Energie (wenn es die Falschen sind), aber dazu später noch mehr. Auf jeden Fall sind dies alles Energie Sauger, wo ist da des Ventil ?
Da kommen wir nämlich zum wesentlichen Punkt, wir brauchen ein Ventil und zwar nicht wenn wir uns gerade im Depriloch befinden, sondern bereits früher damit es erst gar nicht dazu kommt. Ich habe zum Beispiel für mich gefunden, dass Wasser mir sehr viel Energie gibt, sei es wenn ich es trinke, am See bin, dusche oder schwimme was auch immer es hat etwas beruhigendes auf mich. Es muss nichts extravagantes, ganz im Gegenteil, es ist meist etwas simples wie ein Spaziergang in der Natur oder der Kaffee am Balkon, den man achtsam trinkt und Atemübungen dabei macht. Suche dir einen regelmäßigen Ausgleich zu gönnen, damit es erst gar nicht zu dieser Abwärtsspirale führt.
Für mich lohnt sich das auch, wenn es nur eine Person ist, die ich damit ein etwas besseres Gefühl gegeben habe. Es würde mich mehr als nur freuen, wenn ihr eure Erfahrungen bezüglich Depressionen teilt und welche Strategien ihr vielleicht gefunden habt, die euch geholfen haben. Ich bin hier neu dabei und werde regelmäßig bezüglich dieses Thema meine Erfahrungen posten.
Ich habe euch alle ganz dolle lieb und wünsche euch sehr viel Kraft
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